Perlpilz

Amanita rubescens Pers.

Der Perlpilz (Amanita rubescens), auch Rötender Wulstling , ist eine Pilzart aus der Familie der Wulstlingsverwandten. Markant und namensgebend ist die rosarote bis rötliche Verfärbung an verletzten Stellen. Ältere Fruchtkörper sind häufig mit ebenso verfärbten Madengängen durchzogen. Der Perlpilz ist häufig, weit verbreitet und kann sowohl in Laub- als auch in Nadelwäldern gefunden werden.

Foto: J. Rothenbühler

Das äussere Erscheinungsbild ist abhängig vom Standort und von der Witterung sehr variabel. Der anfangs fast kugelige, später aufschirmende Hut misst in der Breite 4 bis 16 Zentimeter. Er ist meist fleischbraun, blass rötlich bis braunrot gefärbt, kann aber auch gelbbraune, graugelbe bis grauweissliche Töne besitzen; der Rand ist nicht gerieft. Die Kappe ist mit grauweissen oder rötlichgrauen, flachen Velumresten bedeckt. Die Huthaut ist leicht abziehbar; die Trama darunter ist blass rötlich gefärbt. Die weissen Lamellen haben vor allem im Alter rot-braune Flecken. Die Blätter sind recht breit, engstehend und besitzen eine weiche Konsistenz. Sie sind am Stiel angeheftet.

Auch der weissliche Stiel bekommt später vor allem im unteren Teil und an verletzten Stellen rot-braune Flecken oder Streifen. Er wird bis zu 16 Zentimeter lang und drei Zentimeter dick, wobei er sich nach oben hin verjüngt. Bei längerer Trockenzeit ist die Oberfläche deutlich quer zur Längsachse gebändert und erscheint daher genattert. Im Alter wird der Stiel hohl. Nach dem Aufschirmen des Huts bleibt das häutige weisse Teilvelum als hängende und oberseits deutlich geriefte Manschette zurück. Über dieser ist der Stiel bis zum Hut weiss gestreift, darunter ist er faserig-flockig bis kleinschupig. Die Stielbasis ist knollig verdickt, wobei kein abgesetzter Rand, sondern ein allmählicher Übergang vorhanden ist. Am Übergangsbereich befinden sich wenig ausgeprägte, ringartig um den Stiel angeordneten Warzen. Das weisse Fleisch rötet langsam, ist oft madig und weist dann typisch weinrot verfärbte Frassgänge auf. Es besitzt einen unbedeutenden Geruch und einen zunächst süsslichen, später etwas kratzenden Geschmack. Das Sporenpulver ist weiss und amyloid.

Der Perlpilz ist essbar. Roh ist er aber aufgrund der hitzelabilen Magen-Darm-Gifte und Hämolysine giftig. Beim Verzehr sollte der Perlpilz daher gut durchgegart sein. Die Huthaut kann zur geschmacklichen Verfeinerung abgezogen werden.

Der Perlpilz ähnelt anderen bräunlich gefärbten Wulstlingen. Beim Sammeln für Speisezwecke ist eine Verwechslung mit dem tödlich giftigen Pantherpilz (A. pantherina) besonders schwerwiegend.

Fotos: J. Rothenbühler
 
Der Pantherpilz unterscheidet sich wie die anderen ähnlichen Arten durch das nicht rötende Fleisch. Daher besitzt er meist reinere Farben an den Velumresten, am Stiel und an den Lamellen sowie vor allem weisses, unveränderliches Fleisch. Ausserdem hat er einen gerieften Hutrand und eine ungeriefte Manschette. Weiterhin unterscheidet er sich durch einen Geruch nach Rettich und meist eine charakteristisch abgesetzte Stielbasis, die jedoch nicht immer vorhanden ist.
 
Perlpilz und Pantherpilz im Vergleich in verschiedenen Altersstadien
Foto: Toffel - Eigenes Werk. Wikipedia
Textquelle: Wikipedia